Positive Leadership neu einführen – ein paar Ahas und Öhas

CHRISTIAN THIELE

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Mit Heike Heim, Geschäftsführerin beim Dortmunder Wasser- und Energieversorger DEW21, durfte ich für die aktuelle Folge meines Podcasts „Positiv Führen“ über Positive Leadership sprechen. Hier die wichtigsten Learnings für mich:

Die 4 Ds, denen DEW21 sich stellen muss, nämlich:

  • Dekarbonisierung
  • Digitalisierung
  • Demographischer Wandel
  • und Dezentralisierung

fordern Mitarbeiter, Führende und Organisationen gleichermaßen, und zwar in unterschiedlichsten Branchen und Bereichen. Positive Leadership kann dabei helfen, sich diesen Problemen zu stellen.

Gute Führung ist erstmal gute Selbstführung. Wer die eigenen Stärken kennt, wer sich Auszeiten gönnt, wer im eigenen Tun Sinn findet, wer Erfolge planen und sehen kann, inspiriert damit automatisch die von ihr oder ihm Geführten.

Führungskräfte brauchen Zeit zum Führen. Das ist vor allem für frische, aus dem Team aufgestiegene Chefinnen nach meiner Erfahrung mit die größte Herausforderung: nicht mehr das tun, was die Mitarbeiter tun, delegieren, Flughöhe erreichen und halten – und es aushalten können, dass einzelne Team-Mitglieder in manchen Themen kompetenter sind als man selbst.

Positive Emotionen wie Freude, Ehrfurcht, Stolz, Gelassenheit fühlen sich nicht nur gut an – sondern weitern unseren Denk- und Handlungsrahmen. Diese wahrnehmen und zeigen zu können: Besonders wichtig in Zeiten, wo Covid-Frust und Lagerkoller drohen.

Mobiles Arbeiten und Führen heißt: Weg von der Kontroll- und Präsenzkultur hin zur Vertrauens- und Ergebniskultur. Meine Erfahrung ist: Je leichter sich Führungskräfte schon immer mit langer Leine getan haben, desto mehr machen sie den Weg frei für Leistung und Innovation, desto weniger Konflikt und Stress in den Teams. Und je mehr Helikopterführung und Mikromanagement, desto nerviger und unproduktiver ist es gerade für alle.

Zuversicht und Optimismus als beinharte Führungsressourcen, gerade in Zeiten von Umbruch und Ungewissheit. Das heißt kein Schöndenken oder -reden, das bedeutet keine Inoranz von Probleme. Sondern das heißt nach vorne zu denken, an eine bessere Zukunft zu glauben und Lösungswege für den Weg dorthin aufzuzeigen. (Wer mehr über Zuversicht wissen will: in Folge 8 meines Podcasts mit Dan Tomasulo geht es genau darum.)

Selbstwirksamkeit stärken als eine weitere Schlüsselkompetenz von Positiv Führenden. Wenn die Belegschaft immer wieder Erfolgserlebnisse hat, Momente des Weiterkommens und des Ich-krieg-was-gebacken, auch und gerade unter schwierigen Umständen, dann zahlt das auf Stimmung und Leistungsfähigkeit der Einzelnen und des Teams ein.

Management und Leadership sind nicht das gleiche. Die Sache im Fokus: das ist Management. Der Mensch im Mittelpunkt: das ist Führung. Kennzahlen über alles: das machen Manager. Bedürfnisse erkennen: das zeichnet Führung aus. Administrieren, Budgets planen, kontrollieren: eher Management-Kompetenzen. Eine förderliche Unternehmenskultur schaffen, motivieren, Beziehungen gestalten: eher Merkmale von Leadership. Wobei eine gute Führungskraft, je nach Kontext und Auftrag und Persönlichkeit, immer beide Augen braucht, das des Managements und das der Führung.

Mögliche Ziele von Positive Leadership sind mehr Inspiration, größere Autonomie – aber auch harte Messzahlen zu Erfolg und Leistungsfähigkeit. Diese lassen sich prinzipiell auch messen und nachweisen – etwa wenn der PERMA-Lead-Profiler als Mess- und Diagnostikinstrument eingeführt wird.

Positive Leadership einzuführen ist Marathon statt Sprint: Man sollte sich auch über kleine Fortschritte freuen können, es braucht wie bei jeder Veränderung Geduld. Und vielleicht gibt es am Ende auch Führungskräfte, die damit überfordert sind und dann ihren Weg besser anderswo fortsetzen. Denn wer nicht irgendwann überzeugt und willig ist, wird kaum irgendwo „hinzuentwickeln“ oder „hinzucoachen“ sein.

Ein massiver Buy-In, wie das so schön neudeutsch heißt, von oben hilft bei der Einführung von Positive Leadership. Wer Positives Führen von oben herabverordnet, aber nicht selbst vorzuleben oder kennenzulernen versucht, wird im schlimmsten Falle eher Zynismus als Fortschritt ernten.

Bescheidenheit und echte Feedback-Kultur tut Führungskräften um so besser, je weiter sie aufgestiegen sind. Wer von oben vorlebt, dass auch sie oder er nicht perfekt ist und dazulernen kann und will als VorgesetzteR, macht den Führungskräften unter sich die Weiterentwicklung leichter.

Wenn Sie mehr wissen wollen

Hier einige Angebote von mir, wenn Sie mehr von mir zu positive Leadership hören, lesen, wissen, erleben wollen:

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🎧 Die aktuelle Folge meines Podcasts „Positiv Führen“ dreht sich darum, wie Chefinnen und Chefs Sinn-voller führen können – gerade aus, in, nach Krisen , sich selbst und andere. (Der Podcast und ich freuen uns übrigens über Abos und freundliche Bewertungen!). Auf den einzelnen Plattformen hier zu hören👇🏼

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Mit positiven Grüßen

Christian Thiele

P.S.: Sie machen das gut!

Christian Thiele: „Positiv führen in schwieriger Zeit“ (Haufe Verlag, Mai 2020)

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Christian Thiele

ÜBER DEN AUTOR

Mehr Leistung, Freude, Gesundheit und Sinn, mit den Methoden der Positive Leadership: Darum geht es mir in meiner Arbeit als Coach, Trainer, Teamentwickler und Vortragsredner. Für Führungskräfte, Teams und Organisationen. Verliebt, verlobt und bald verheiratet mit Christiane. Vater. Skitourengeher.

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