7 aktuelle Herausforderungen an Führungskräfte

CHRISTIAN THIELE

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Wenn Sie wollen, lehnen Sie sich doch mal kurz zurück und fragen sich: Was fordert, stresst, nervt mich eigentlich gerade in meiner Führungsrolle? Was hätte ich gern leichter, was würde ich gern lösen? Aus meinen Coachings, Führungskräfteseminaren und Team-Workshops höre ich gerade folgende Herausforderungen für Chefinnen und Chefs heraus – die zu den sonstigen Widrigkeiten noch dazukommen (Supply Chains aufrechterhalten, Liquidität sichern etc.). Vielleicht geht ja manches bei Ihnen in Resonanz – vielleicht geht es Ihnen ganz anders. Ich bin gespannt auf Rückmeldung:

Wo bekomme ich ein paar Clowns zum Frühstücken her? Die Ungewissheit, die permanenten Veränderungen, der Strom an Negativ-Nachrichten: All das hat uns über Monate quasi überflutet. Negative Emotionen verengen unser Denken, positive Emotionen weiten unsere Handlungsspielräume, deshalb sollten Führungskräfte letztere aktiv fördern (darum geht es in einer meiner Podcastfolgen). Zuversicht ausstrahlen, Erfolge oder Zwischenerfolge wahrnehmen und feiern, sich von eigenem Frust oder dem der Mitarbeitenden nicht überwältigen lassen – das ist für Führende in Zeiten von Unsicherheit und Umbruch gar nicht so leicht. 

Welches Maß an Leistung kann ich einfordern? Die einen leiden unter Homeschooling, Homeoffice und Homegrübling – die anderen sind happy in der komfortablen Haushälfte mit schnellem Internet- und Waldzugang. Bei den einen dominieren wirtschaftliche Sorgen, weil die Partnerin oder der Partner seit über einem Jahr quasi nichts mehr verdient in seinem Gastro-Job – die anderen freuen sich über die eingesparten Urlaubs- und sonstigen Ausgaben: Die Belastung der Mitarbeitenden innerhalb von Teams ist extrem unterschiedlich. Wie soll ich als Führungskraft da Überblick halten darüber, wer wie überlastet und unterlastet ist? Was ist für wen normal und leistbar – und was ist außerordentlich und gerade schwer oder nicht machbar?  Um das herauszufinden, müssen Sie aus meiner Sicht viel in den Dialog gehen, viele one-on-ones führen – das ist wichtiger Teil Ihrer Aufgabe.

Die Zwangsdigitalisierung konstruktiv handhaben: Klar gab es Zoom und Teams und Webex auch vor der Pandemie. Aber wer hat schon, außer ein paar Berliner Digital-Agenturen, vor März 2020 regelmäßig Videokonferenzen veranstaltet? Wer war davor schon groß auf Menti, Mural oder Miro unterwegs? Es ist ... 

pardon, muss schnell das Einlogg-Problem meiner Neu-Gymnasiastin lösen... 

So, jetzt bin ich wieder da. Wo waren wir? 

Also, es ist unglaublich, wie viele neue Tools und Techniken in Verwaltungen, Mittelständlern, Konzernen über Nacht eingeführt worden sind. Vieles davon klappt, immer besser – und manches bleibt schwierig. Was wann mit wem über welchen Kanal kommuniziert und mit welchem Tool wo bearbeitet und abgelegt wird: ein Riesenthema für viele Teams. Führende müssen und können diese Fragen nicht unbedingt lösen – aber Sie sollten den Diskurs darüber organisieren.

Miteinander schaffen, pflegen, wiederherstellen: Die individuelle Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit in der Arbeit scheint ja in Lockdown-Zeiten im Großen und Ganzen eher gestiegen zu sein – aber der informelle Austausch, der Zusammenhalt und die kollektive Kreativität hat in vielen Teams gelitten. Das, was ich "virtuelle Wir-ologie" nenne, sollten Führende in den kommenden Zeiten sehr ernst nehmen – durch Workshops, Teamtage, Feierabendbiere oder was auch immer, virtuell – und sobald das wieder legal, möglich und sinnvoll ist natürlich in Präsenz.

Wie geht phygitale Zusammenarbeit, Kommunikation und Führung? In vielen Organisationen wurde monatelang nur remote zusammengearbeitet – und in einigen wird das auch noch eine ganze Weile so weitergehen. Was aber, wenn weitestgehend alle geimpft sind und das Zusammenkommen im Büro wieder möglich ist? Die einen werden das von Montag bis Freitag wollen, die anderen werden weiter daheim arbeiten wollen, die nächsten kommen gern am Dienstagvormittag und am Donnerstagnachmittag ins Office: Wie organisiert man in dieser phygitalen Arbeitswelt, auf die eigentlich noch niemand von uns vorbereitet ist, in dieser Mischung aus physischer und digitaler Begegnung, guten Austausch und Zusammenhalt, wie vermeidet und klärt man da Konflikte, wie schafft man da Gerechtigkeit und macht Ungerechtigkeiten besprechbar? Auch hier werden viele Aushandlungsprozesse nötig sein. 

Freiraum für Führung freikämpfen und -halten: Budgets freigeben, Urlaubstage genehmigen, hier nochmal über die Präsentation drüberschauen, dort noch "mal eben schnell" was für die Mitarbeiterin oder den Mitarbeiter glattziehen. Viele, gerade junge Führungskräfte ersaufen im operativen Tagesgeschäft und kommen gar nicht dazu, das zu tun, wofür sie eigentlich bezahlt werden (sollten): nämlich zum Führen. Je mehr ich Vertrauen wagen und an meine Mitarbeitenden delegieren kann, desto 

  • schneller wachsen deren Kompetenzen,
  • mehr und bessere Lösungsansätze entstehen für die Organisation, 
  • mehr Freiraum für strategisches Nachdenken und Entscheiden erkämpfe ich mir selbst. 

Wie mich selbst konstruktiv managen? Ach ja, und eine Person gibt's ja auch noch, die man in all diesem Wahnsinn gut führen sollte – sich selbst. Regelmäßige Achtsamkeits- und Entspannungspraktiken, eine gute Pausenkultur, konstruktives Zeit- und Selbstmanagement, aber auch das Weiterkommen und die eigenen Fortschritte wahrnehmen und feiern: Vielleicht hilft Ihnen davon etwas, besser durch die Arbeitstage und -wochen zu kommen. Ihrer Leistungsfähigkeit zuliebe, Ihrer Familie zuliebe, Ihren Mitarbeitenden zuliebe: Passen Sie auf sich auf!

Wie geht es Ihnen mit diesen Herausforderungen? Stimmen Sie da überein? Oder haben, sehen Sie ganz andere? Ich freue mich auf Rückmeldung!

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Mit positiven Grüßen aus Garmisch-Partenkirchen

Christian Thiele

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Christian Thiele

ÜBER DEN AUTOR

Mehr Leistung, Freude, Gesundheit und Sinn, mit den Methoden der Positive Leadership: Darum geht es mir in meiner Arbeit als Coach, Trainer, Teamentwickler und Vortragsredner. Für Führungskräfte, Teams und Organisationen. Verliebt, verlobt und bald verheiratet mit Christiane. Vater. Skitourengeher.

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