Als FührendeR Wachstum aus/an Krisen stärken: Miniserie, Teil 1/3

CHRISTIAN THIELE

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Ein Lockdown nach dem nächsten. Die Kinder wieder ins Home-Schooling. Wie lange das alles dauert, wann und wie die Corona-Krise mal endet – keiner weiß es momentan.  Was können Führende jetzt tun? Meine Miniserie will ein paar Anregungen dazu bieten. In dieser Folge: 8 Dinge, die Führende über das Wachstum in/aus/nach Krisen wissen sollten.

Eine Krise ist eine selten auftretende, ernste, potenziell sehr bedrohliche Situation für Einzelne, Gruppen oder Organisationen, deren Ursachen, Ausmaße, Dauer und Lösungsansätze häufig nicht eindeutig zu identifizieren sind – und die dennoch häufig nach schnellen, beherzten Entscheidungen verlangt. In Krisensituationen funktionieren alte Gewohnheiten und Lösungsstrategien meist nicht mehr, während neue, alternative Herangehensweisen noch nicht etabliert sind.

Die Orientierung an Führenden in Krisensituationen – also Lehrenden, Politiker*innen, Führungskräften etc. – nimmt typischerweise deutlich zu. Je ungewisser die Situation, in der wir uns befinden, desto mehr suchen wir nach Halt und Orientierung und umso stärker suchen wir danach bei tatsächlichen und vermeintlichen Autoritäten.    

Eher prozessorientiertes Denken und Handeln statt reiner Ergebnisorientierung macht es für Führende leichter, den typischen Wahrnehmungs-, Einschätzungs- oder Abwägungsfallen zu entgehen, die in Krisensituationen lauern. 

Je offener Führende für alle Sorten von Daten und Informationen sind, auch für unbequeme oder dem Mainstream widersprechende – desto weniger neigen sie zu shoot the messenger-Verhaltensweisen. Und desto schneller lernen sie, ihre Belegschaft und ihre Organisation aus den Erfolgen und Misserfolgen in der Krisenbewältigung.

Resilienz definiert der immer wieder lesenswerte Karl Weick („Das Unerwartete managen“, München 2016) als „Fähigkeit einer Organisation (eines Systems) einen Zustand dynamischer Stabilität zu bewahren und wiederherzustellen, der es ihr ermöglicht, die Arbeit nach einer größeren Störung und/oder unter anhaltendem Stress fortzusetzen“, sprich: Resiliente Menschen, Teams, Organisationen werden von einer Krise nicht besonders umgehauen, sie biegen sich wie der Schilf im Sturm – und richten sich danach wieder zu alter Stärke auf.

Wachstum aus Krisen ist aber eigentlich etwas anderes als Resilienz – auch wenn diese Unterscheidung im öffentlichen Diskurs häufig untergeht: Posttraumatisches oder Post-Krisenwachstum heißt sehr wohl, dass ich, meine Gruppe, meine Organisation durch eine außergewöhliche Belastung aus der Bahn geworfen werden, vielleicht sogar im Verhältnis zum Vor-Krisen-Modus arbeitsunfähig bleibe – aber dass ich mich nach einer gewissen Zeit aus dem Tal der Tränen herauskämpfe auf ein neues, vielleicht sogar höheres Niveau an Kompetenz, Leistungsfähigkeit, Aufblühen. Das mich dann wiederum weniger anfällig macht für weitere Krisensituationen. „Nur“ resiliente Individuen oder Gruppen erleben dieses Krisenwachstum nicht, betont Dr. Judith Mangelsdorf, die für ihre Dissertation über posttraumatisches Wachstum renommierte Auszeichnungen erhalten hat. 

Die körperlichen, geistigen und seelischen Auswirkungen von Krisen können von vermindertem Schlaf, Schmerzen, Verdauungsbeschwerden über erhöhte Vergesslichkeit, Konzentrationsmängeln, Fehlern und Fehlentscheidungen bis hin zu massiven und längerfristigen  Stimmungseintrübungen, Unsicherheiten, Ängsten, Trauer- und Panikattacken und Erschöpfungszuständgen reichen. Zumal wenn, wie jetzt, viele Quellen von Ablenkung, Erholung und Freude wegfallen, die ansonsten Krisensymptome abpuffern können. 

Für Führende im Remote-Modus ist es natürlich um so schwieriger zu erkennen, wie es den Kolleg*innen und dem eigenen Team geht, als wenn man sich regelmäßig und in Präsenz trifft. Vor allem, wenn überwiegend schriftlich, in Videokonferenzen ohne Kamera und immer nur in Gruppen kommuniziert wird.

Welche Strategien Führende nützen können, um Wachstum aus und in Krisenlagen zu fördern – darum geht’s in der nächsten Folge meiner Miniserie. 

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Mit positiven Grüßen

Christian Thiele

P.S.: Sie machen das gut!

Christian Thiele: „Positiv führen in schwieriger Zeit“ (Haufe Verlag, Mai 2020)

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Christian Thiele

ÜBER DEN AUTOR

Mehr Leistung, Freude, Gesundheit und Sinn, mit den Methoden der Positive Leadership: Darum geht es mir in meiner Arbeit als Coach, Trainer, Teamentwickler und Vortragsredner. Für Führungskräfte, Teams und Organisationen. Verliebt, verlobt und bald verheiratet mit Christiane. Vater. Skitourengeher.

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